Slackline in der Therapie

Die Slackline erfreut sich grosser Beliebtheit im Freizeitsport. Dies verwundert nicht, wenn man die Bewegungsmöglichkeiten auf der Slackline kennt. Durch die Vielfältigkeit der Bewegungen und die schnellen Fortschritte, die man erzielt, ist das Slacklinen sehr unterhaltsam aber auch motivierend und somit vor allem auch für eine nachhaltige Rehabilitation nach Verletzungen hervorragend geeignet.

In einer, von Samuel Volery durchgeführten Studie, konnte gezeigt werden, dass sich mittels Slacklinetraining das statische Gleichgewicht, die Stabilität im Sprunggelenk (vor allem medio-lateral) und sogar die isometrische Maximalkraft verbessern lassen. Ein grosser Vorteil der Slackline gegenüber herkömmlichen Gleichewichtstrainingsgeräten wie Kippbrett, Therapiekreisel und Balance-Kissen zeigt sich vor allem im subjektiven Bereich. So hatte die Slackline-Gruppe gegenüber der herkömmlichen Trainingsgruppe signifikant eher das Gefühl, dass sich die Intervention positiv auf ihre Gleichgewichtsfähigkeit auswirken würde und auch, dass sich das Training positiv auf andere Sportarten auswirke. Zudem konnte in einer Studie von Frank & Rist aufgezeigt werden, dass die Slackliner beim Training deutlich motivierter sind als die herkömmliche Trainingsgruppe.

In mehreren Studien wird momentan die Wirkung des Slacklinens auch untersucht. Es ist also damit zu rechnen, dass es bald weitere Evidenz geben wird, welche die Wirkungen des Slacklinetraining erweist.

 

Die Slackline in der Physiotherapie

Es hat sich schon vielfach gezeigt, dass die Slackline bei Athleten als Rehabilliations- oder Trainingsgerät auf grossen Anklang stösst. Dieses Therapiegerät soll aber nicht nur jungen und sportlichen Patienten vorbehalten bleiben. Durch entsprechende Hilfestellung können durchaus auch ältere oder weniger sportliche Patienten vom Slacklinen profitieren.  Slacklinen ist bei einer Rehabilitation in der Akutphase eher ungeeignet, weil es eine gewisse körperliche Funktionalität und Koordination voraussetzt. In einer späteren Phase der Therapie hingegen, sobald der Patient seine ersten Versuche beispielsweise auf dem Kippbrett oder Therapiekreisel hinter sich hat, bietet sich die Slackline als herausforderndes aber auch äusserst effizientes und vielseitiges Therapiegerät an. Ein grosser Vorteil der Slackline gegenüber herkömmlichen Gleichgewichts- trainingsgeräten ist der grössere Spassfaktor den sie bietet. Dadurch bleiben die Patienten über längere Zeit motiviert ihr sensomotorisches Training durchzuführen, was zu einer nachhaltigeren Therapie führt. Grundsätzlich bietet sich die Slackline in der Physiotherapie bei allen Patienten an, welche auch auf dem Kippbrett oder Therapiekreisel ihre Rehabilitation durchführen. Die Gründe für eine solche Rehabillitation können sehr vielfältig sein und umfassen beispielsweise die Rehabilitation nach Kreutzbandrissen oder auch instabile Fuss- oder Kniegelenke. Wie eine Slackline-Therapie sinnvollerweise durchgeführt wird und auf was dabei zu achten ist erfahren Sie in unseren Kursen für Therapeuten. Wir sind immer auf dem neusten Stand was Studien übers Slacklinen betrifft und vermitteln immer den aktuellen Wissensstand.

 

Slackline-Training bei psychischen Problemen

Wenn man beispielsweise Kinder beim Slacklinen beobachtet, fällt sofort auf wie konzentriert sie beim Balancieren sind. Wir sind davon überzeugt, dass sich das Slacklinen positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt. In einer Studie von Tobias Rodenkirch (Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit mittels eines Slacklinetrainings) konnte gezeigt werden, wie ein regelmässiges Slacklinetraining zu einer nachhaltigen Verbesserung von kognitiven Prozessen führt.

Die Slackline bei ADHS, Burn-Out oder anderen Aufmerksamkeitsstörungen einzusetzen wird von uns empfohlen. Aber auch bei anderen psychischen Erkrankungen wie z.B. bei Depressionen ist als Ergänzung der psychologischen Betreuung eine Slackline-Therapie sehr empfehlenswert.

 

Weiterbildungen die von uns geleitet und realisiert werden:
Am MediABC - Fortbildungsinstitut für therapeutische Berufe in Nürnberg:  Anmeldung